Wenn dein Glaube auf die Probe gestellt wird Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht (Hebr. 11,1)

Kurz nachgedacht:

(Der Impuls enthält u.U. Links zum weitergehenden Verständnis)

Jeder Mensch geht wohl mit Gefahren, mit Mut und Vertrauen anders um. Manche sind begeisterte Risiko-Junkies. Sie machen Base-Jumping, stürzen sich in Wingsuits Bergwände runter, tauchen in Höhlen, fahren schnell und risikoreich Motorrad usw. Ich bin eher ein Mensch, der dazu neigt, Risikos zu meiden und persönliche Sicherheiten zu generieren. Trotzdem komme auch ich in gewisse Situationen, die nicht nur Mut, sondern vor allem Vertrauen erfordern. Und die meinen Glauben prüfen.

Checkt gerne mal Youtube nach Vorträgen und Predigten von ihm!

Hans Peter Royer, Österreicher, Jahrgang 1962 wie ich und leider viel zu früh heimgegangen bei einem privaten Gleitschirm-Unfall 2013 war Kfz-Mechaniker, staatlich geprüfter Höhlen- und Bergführer, evangelikaler Prediger und langjähriger Leiter der Bibelschule Tauernhof der Christus-träger in Schladming am Dachstein.

Im Rahmen der „Upward Bound“ Programme für junge Christen hat er durch Erlebnispädagogik christliche Wahrheiten veranschaulicht. So lehrte er einmal eine junge Gruppe Christen das Abseilen. Er erklärte ihnen die Tragkraft eines normalen Bergseils zum Abseilen (2-3tsd. kg.) und fragte sie, was sie selbst wiegen würden. Danach fragte er, ob sie ihm und seiner professionellen Sicherung vertrauen würden. Die Antwort war "Ja". Er fragte sie, ob sie dem Seil vertrauen würden, sie zu tragen. Die Antwort war "Ja". Dann sagte er: "Dann lasse los und erfreue dich am Abseilen!" Die Antwort war "Nein" 😊.

Glaube wird heute oft auf ein bloßes Fürwahrhalten der Existenz Gottes reduziert. Glaube ich zum Beispiel nur, dass es Gott gibt? Fragt man nach, erlebt man es oft, dass die Vorstellungen von Gott nebulös sind. Trotzdem empfindet man sich als Christ, geht in die Kirche und arbeitet dort vielleicht sogar ehrenamtlich mit. Ohne pauschal werden zu wollen, meine ich folgendes zu beobachten: Viele leben ihren Glauben oberflächlich und ritualisiert. Außerhalb der Kirche, der Gruppen und Kreise beschäftigt sie in ihrem Leben kaum der Glaube. Trotzdem meinen sie, er trägt sie.

Bis eine existenzielle Krise kommt. Bis wir uns ins Seil unseres Glaubens hängen und uns diesem vertrauensvoll anvertrauen müssen. Glaube kann sich gut anfühlen, wenn alles gut ist und es ruhig dahinläuft. Doch wenn wir uns wirklich abseilen müssen, wenn wir krank werden oder vor schwierigen Entschei-dungen stehen, zeigt sich, worauf wir wirklich bauen.

Eine echte Entscheidung für Jesus ist wie ein Abseilen voller Vertrauen darauf, dass das Seil hält. Jesus ist das Seil und Er wird dich nie fallen lassen. Er hilft dir bereits in diesem Leben und steht dir in Herausforderungen bei und erst recht wird Er dafür sorgen, dass du früher oder später sicher bei Ihm in der Ewigkeit ankommen wirst.

Unser Glaube gründet sich auf die  Tragfähigkeit des Seils Jesus, nicht darauf wie stark wir selbst durch den Glauben an diesem Seil ziehen können. Es kommt nicht auf das Festklammern, sondern auf das Loslassen an.

Wie Petrus, der im Vertrauen auf Jesus zunächst wie Er auf dem Wasser läuft. (Matth. 14,22-36)

"Loslassen" bedeutet nicht, ins Leere zu fallen oder unterzugehen, sondern von Jesus getragen zu werden. Manche aber fürchten sich davor, weil sie nur sich selbst vertrauen.

Es ist ein großer, ein entscheidender Unterschied, ob wir oberflächlichen, christlich sozialisierten Glauben haben oder einen lebendigen Glauben, der aus der intensiven Beziehung mit Jesus lebt. Es könnte nämlich sein, dass Jesus zu den einen einmal sagen muss: „Ich habe euch nie gekannt“ (Matth. 7,23), die andern aber im Himmel Willkommen heißt, weil sie dieses Vertrauen in Ihn hatten und Er bereits hier auf der Erde in ihnen lebte.

Ein Buch von Hans Peter heißt übrigens: Nur wer loslässt, wird gehalten . Oder Predigten von ihm? Schaut gerne auch mal hier rein!

Wo stehst du gerade? Hältst Du dich noch fest – oder vertraust du Jesus genug, um loszulassen?

Amen

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