Bibelabend
Mai
Kurz nachgedacht:
(Der Impuls enthält u.U. Links zum weitergehenden Verständnis)
„Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.“ (Joh. 3,30)
Nein, das hat nicht etwa ein übergewichtiger Vater über seinen noch kleinen Sohn gesagt 😊, sondern Johannes, der Täufer zu seinen Jüngern.
Was war passiert?
Auch Johannes, der Täufer hatte Jünger. Die hatten nun festgestellt, dass die Leute zu Jesus überliefen, um sich durch Ihn taufen zu lassen, obwohl Er, Jesus, nicht selbst taufte, sondern Seine Jünger (Joh. 4,1-3).
Es waren wohl die besonders loyalen Jünger des Johannes, die die Abwanderung der Menschen bemerkten, zu Ihm gelaufen kamen und ihrem Meister berichteten.
Und wie reagierte Johannes? Nicht eifersüchtig. Sondern cool und gleichzeitig demütig. Er bezeugte ihnen, dass er nicht der Christus sei, sondern der, der vor diesem her gesandt wurde, um dem Messias den Weg zum Herzen der Menschen zu bereiten. Dies tat er, indem er sie vorbereitete durch die Taufe der Buße mit Wasser.
Jesus aber würde die Menschen – und das tut Er bis heute – mit dem Heiligen Geist taufen. Johannes sieht sich als den Freund des Bräutigams, der dabeisteht und sich freut und dessen Freude sich dadurch erfüllt, dass der Bräutigam die Braut bekommt. Deshalb ist es für ihn auch ganz natürlich, dass er seinen ganzen Dienst darin sieht, dass der Einfluss Jesu auf die Menschen zunimmt, während sein eigener abnimmt.
Einige hawaiianische Christen haben eine kluge Darstellung dieser nebenstehenden Aussage in unserem Eingangsbild auf einen Randstein geschrieben.
„HE > I“, ER ist größer als ich.
Beachtet, dass dies auch zum Ausdruck kommt dadurch, dass das „HE“ großgeschrieben, jedoch das „i“ kleingeschrieben wurde!
Da hat sich wirklich jemand viel dabei gedacht und etwas Wesentliches auf einen ganz kurzen Nenner gebracht. Es ist immer gut, wenn wir uns in unserem Denken auf Jesus und unserer Stellung gegenüber Ihm ausrichten.
Ich denke, wir sollten die Aussage des Johannes auch zu unserer eigenen machen. Viel zu oft nehmen wir uns selbst zu wichtig. Das aber behindert uns darin, auf Jesus zu sehen, Ihm den Vorrang und die Führung in unserem Leben einzuräumen. Es führt auch zwangsläufig dazu, dass wir uns leicht über andere, auch Mitchristen, überheben. Und das ist absolut nicht in Übereinstimmung zu bringen mit der Aussage Jesu:
„Unter euch aber soll es nicht so sein, sondern wer unter euch groß werden will, der sei euer Diener, und wer von euch der Erste werden will, der sei aller Knecht.“ (Markus 10,43-44)
Aber keine Sorge, wenn wir das anstreben, was Johannes sagt, also Jesus groß machen in unserem Leben und für die Menschen, mit denen wir in Kontakt sind, dann kommen wir selbst trotzdem nicht zu kurz. Denn wenn wir mit Jesus verbunden sind, haben wir teil an Seiner Größe und freuen uns darüber. Diese Freude aber ist gottgefällig, edel und rein.
Von George Whitefield war neben John und Charles Wesley der maßgebliche Mitbegründer des Methodismus und ein auserwähltes Werkzeug Gottes für die reformierte Erweckung Großbritanniens und Nordamerikas im 18. Jahrhundert. Er hat teilweise vor zigtausend Menschen gesprochen hat und durch ihn wurden unzählige Menschen zur Bekehrung zu Jesus geführt. Von ihm ist folgender bemerkenswerte Satz überliefert (Seite 447 in u.g. Biografie):
„Mein Name möge allenthalben sterben, meine Freunde mögen mich vergessen, wenn dadurch die Sache des gepriesenen Jesus vorangetrieben wird.“
Und tatsächlich: Über Charles und vor allem John Wesley wird heute noch gesprochen, George Whitefield dagegen kennt heute kaum einer mehr.
Buchtipp (auch als kostenloses PDF): „George Whitefield, der Erwecker Englands und Amerikas“ von Benedikt Peters
Amen
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